Dopplersonografie der hirnversorgenden Arterien
Was wird dabei untersucht?
Mit Hilfe von Ultraschallwellen kann man feststellen, wie schnell das Blut in den Gefäßen fließt, die vom Herz zum Gehirn führen.
Bei der extracraniellen Dopplersonografie untersucht man die Blutgefäße im Halsbereich.
Bei der transcraniellen Dopplersonografie untersucht man die Gefäße im Gehirn.
Wie wird die Untersuchung durchgeführt?
Der Untersucher benutzt einen mit einem Computer verbundenen kleinen Stab in dessen Spitze ein Ultraschallwellensender und ein Ultraschalwellenempfänger eingebaut sind. Dieser Stab muss in einem bestimmten Winkel über der zu untersuchenden Arterie auf der Haut aufgesetzt werden. Mit Hilfe des Computers kann man dann den Blutfluß in dem untersuchten Gefäß hören und in einer farbigen Darstellung auf dem Bildschirm betrachten. Im Halsbereich werden 12 verschiedene Blutgefäße untersucht. Sie heißen: Arteria subclavia, A. carotis communis, A. carotis interna, A. carotis externa, A. vertebralis und A. supratrochlearis. Jede der genannten Arterien gibt es einmal rechts und einmal links.
Von den Blutgefäßen, die im Kopf verlaufen, werden 11 verschiedene Blutgefäße untersucht. Diese heißen A. carotis interna, A. cerebri media, A. cerebri anterior, A. cerebri posterior, A. vertebralis und A. basilaris. Bis auf die A. basilaris, die zum Hirnstamm führt, gibt es auch hier alle Gefäße auf beiden Seiten.
Angenommen, die Untersuchung der Halsgefäße war unauffällig. Wozu ist dann eine ergänzende Untersuchung der Gefäße im Kopf noch sinnvoll?
Bei manchen Menschen werden vor allem die großen Arterien (unter anderem die Halsschlagadern) von den arteriosklerotischen Veränderungen befallen. Bei anderen Menschen treten vor allem Veränderungen der kleineren Arterien auf (unter anderem die im Gehirn verlaufenden Arterien). Daher bedeutet ein unauffälliger Befund in einem der genannten Gefäßbereiche leider nicht in jedem Fall, dass in dem anderen Bereich keine Veränderungen zu finden wären.
Warum wird die Untersuchung nicht in jedem Fall von der Krankenkasse bezahlt?
Wenn die Untersuchung als Früherkennungsmaßnahme durchgeführt wird, besteht keine Leistungspflicht der gesetzlichen Krankenkassen. Dennoch ist die Früherkennung von Verengungen der Blutgefäße im Hals- und Kopfbereich sehr sinnvoll. Wenn man solche Verengungen früh genug findet, besteht die Möglichkeit, durch eine Umstellung der Ernährung, der Lebensgewohnheiten, Einnahme bestimmter Medikamente, gegebenenfalls auch operativer Maßnahmen das Risiko zu vermindern, einen Schlaganfall zu erleiden.
Warum heißt diese Untersuchung Doppler-Sonografie?
Der Name der Untersuchung gibt zu erkennen, dass das Untersuchungsverfahren den Doppler-Effekt nutzt. Der österreichische Physiker C. Doppler beschrieb im 19. Jahrhundert das Phänomen, dass bei jeder Art von Welle (also auch bei Schallwellen) eine Änderung der Frequenz bzw. der Wellenlänge eintritt, sobald sich Beobachter und Wellenerreger aufeinander zu bewegen oder voneinander weg bewegen.
Den Doppler-Effekt kennt jeder aus dem Alltag. Wenn ein Motorrad auf einen Menschen zu fährt, hört dieser, wie das Motorengeräusch immer heller wird. Wenn das Motorrad dann an einem vorbei gefahren ist, wird der Klang immer tiefer.
Wie man von dem, was man bei der Ultraschalluntersuchung hört, darauf schließen kann, wie es in den Blutgefäßen aussieht, läßt sich anhand der Beschreibung eines Motorradrennens veranschaulichen:
In der menschlichen Blutbahn sind gewissermaßen jede Menge kleiner Motorräder unterwegs (in Form der Blutkörperchen), die sich je nachdem wie man die Schallsonde über dem Blutgefäß aufsetzt mit verschiedener Geschwindigkeit auf die Schallsonde zu, oder von der Schallsonde weg bewegen. Der Untersucher hört und sieht, wie viele Motorräder im Rennen sind, wie schnell diese sind und ob sie auf ihrer Rennstrecke Hindernisse umfahren müssen. Auch kann er hören, ob es irgendwo zu einem Verkehrsstau oder gar einem totalen Stillstand des Verkehrsflusses kommt ist. An Engstellen der Fahrbahn kann man je nach der Breite der noch befahrbaren Strecke hören, dass die Motorräder mit ganz hoher Geschwindigkeit durch die Schikane flitzen, oder dass die Engstelle so schmal ist, dass es nur noch wenige Motorräder schaffen, durchzukommen.